Es gibt zwei Arten von Reifendruck-Kontrollsystemen (RDKS): direkte und indirekte Systeme. Beide Systeme dienen dazu, den Fahrer über einen zu niedrigen Reifendruck zu informieren, was die Sicherheit erhöht und Kraftstoff spart.
Hier sind die wichtigsten Unterschiede:
Direkte RDKS:
- Sensoren direkt an den Reifen: Bei direkten RDKS sind die Sensoren direkt an den Reifenventilen angebracht.
- Messung von Reifendruck und Temperatur: Die Sensoren messen sowohl den Reifendruck als auch die Temperatur im Reifen.
- Datenübertragung an das Cockpit: Die Messdaten werden an ein Display im Cockpit des Fahrzeugs übertragen, sodass der Fahrer den aktuellen Reifendruck jedes Reifens einsehen kann.
- Warnung bei Abweichungen: Einige Systeme warnen den Fahrer zusätzlich, wenn es zu starken Abweichungen vom Solldruck kommt.
- Funktion auch im Stand: Direkte RDKS funktionieren auch, wenn das Fahrzeug steht, und können sogar den Reifendruck des Ersatzreifens überwachen.
Indirekte RDKS:
- Nutzung vorhandener Sensoren: Indirekte RDKS nutzen die bereits im Fahrzeug vorhandenen Sensoren des ABS-Systems oder der Traktionskontrolle.
- Berechnung des Reifendrucks über Drehzahl: Anhand der Drehzahl der Räder wird der Reifendruck berechnet.
- Prinzip: Ein sinkender Reifendruck führt zu einem kleineren Außendurchmesser des Reifens. Dadurch erhöht sich die Drehzahl des betroffenen Rades. Das System erkennt diese Veränderung und interpretiert sie als Druckabfall.
- Lösung für gleichmäßigen Druckabfall: Auch ein gleichzeitiger Druckabfall in allen Reifen kann erkannt werden. Das System analysiert hierfür die Schwingungen zwischen Reifen und Felgen.
- Meldung an den Fahrer: Fällt der Reifendruck in einem oder mehreren Reifen ab, wird dies dem Fahrer durch eine Warnmeldung angezeigt.
Außerdem wissenswert:
- Gesetzliche Pflicht in der EU: Seit November 2014 müssen alle neu zugelassenen Fahrzeuge in der EU mit einem RDKS ausgestattet sein.
- Vorteile: RDKS erhöhen die Sicherheit, indem sie den Fahrer rechtzeitig vor einem zu niedrigen Reifendruck warnen. Außerdem tragen sie zu einem optimalen Kraftstoffverbrauch bei.
- Nachteile: Die Sensoren von direkten RDKS müssen bei einem Reifenwechsel auf die neuen Reifen montiert werden.